Direkt zum Hauptinhalt

Die nicht so komplizierte Welt des T-Shirt-Drucks

Die nicht so komplizierte Welt des T-Shirt-Drucks
26 July 2021

Jahrzehntelang war das zuverlässige T-Shirt die perfekte leere Grundfläche für einprägsame, kultige Designs. Während sich Mode und Trends veränderten, hat die simple Kombination aus einem hochwertigen T-Shirt und einem großartigen Design sich stets als Gewinner bewährt.

Aber mit „T-Shirt-Druck" sind tatsächlich Dutzende unterschiedlicher Methoden und Techniken gemeint, und jede hat ihre Vor- und Nachteile und Anwendungsfälle.

Lass uns einige davon näher betrachten…

1. Siebdruckverfahren

Das Siebdruckverfahren ist zweifelsohne die älteste Technik, die wir uns ansehen werden (sie reicht bis zur Sung Dynastie 960–1280 n. Chr. zurück!). Dabei wird im Grunde Tinte oder Farbe durch eine Schablone oder Vorlage auf ein Kleidungsstück gefiltert, wie unten gezeigt.

Das Design wird entsprechend den unterschiedlichen Farben, die verwendet werden, in verschiedene „Schichten" unterteilt. Jede Farbe bekommt ihr eigenes „Sieb" — und die Farben werden eine nach der anderen aufgebracht. Dies kann Designs mit vielen Farben ziemlich kostspielig in der Einrichtung machen.

Da diese Siebe hergestellt werden müssen, ist das Siebdruckverfahren generell nicht kostengünstig für einzelne Drucke oder solche mit kleiner Auflagenhöhe. Aber du wirst feststellen, dass sich die Kosten pro Kleidungsstück mit ansteigender Stückzahl signifikant verringern werden.

SiebdruckBild von Manolis Angelakis

Ideal für: Großaufträge und Designs mit einer Farbe/wenigen Farben (möglichst sechs oder weniger).

Beispiel für ein Siebdruck-T-Shirt

Vorteile

  • Ausgezeichnete, hochwertige Ausführung
  • Sehr langlebig und strapazierfähig
  • Kann auf Baumwolle und Polyester-Baumwolle-Mischgewebe gedruckt werden
  • Kostengünstig für Großaufträge

Nachteile

  • Nicht kostengünstig für einzelne Drucke oder solche mit kleiner Auflagenhöhe.
  • Zusätzliche Farben können die Kosten signifikant erhöhen.
  • Farbabstimmung kann bei mehrfarbigen Designs schwierig sein.
  • Kann nicht für Print-on-Demand verwendet werden.

2. Direkttextildruckverfahren (DTG)

Das Direkttextildruckverfahren ist eine relativ neue Alternative zum Siebdruckverfahren. Wie du vielleicht vom Namen schließen kannst, beinhaltet es, dass ein Kleidungsstück auf einem Förderband durch einen speziell angefertigten Flachbettdrucker läuft. Die Designs werden in einer Ebene aufgetragen und nicht in einzelne Schichten unterteilt.

Im Gegensatz zum Siebdruckverfahren ist beim DTG in Bezug auf die Farben fast alles möglich — die Farben werden im Druckkopf gemischt und direkt auf das Kleidungsstück aufgetragen, ganz genau so wie beim Drucken eines Fotos. Dies bedeutet, dass du ein ganzes Spektrum an Farben drucken kannst, ohne dir Sorgen über viele teure Siebe machen zu müssen.

DTG eignet sich viel besser für Einzeldrucke und Drucke mit kleinen Auflagenhöhen — es wird tatsächlich ziemlich zeitaufwendig, wenn du in die Höhe von 50 Stück oder mehr kommst.

Die Oberflächenbeschaffenheit des Designs fühlt sich ein wenig anders als die des Siebdruckverfahrens an. Designs, die mithilfe des Siebdruckverfahrens hergestellt wurden, sind glatt und geschmeidig, wohingegen die Tinte bei DTG-Anwendungen sich rau und körnig anfühlt.

Ein weiterer Punkt, der beim Drucken auf dunkle T-Shirts beachtet werden muss, ist, dass das Design auf eine weiße Grundfläche (einen sog. Unterleger) gedruckt werden muss.

Ein DTG-Drucker

Ideal für: farbenfrohe Designs und Fotografien; Einzeldrucke und Drucke mit kleinen Auflagenhöhen.

Vorteile

  • Das Kleidungsstück bleibt äußerst leicht.
  • Unbegrenzte Farben
  • Schnellerer Prozess (und niedrigere Kosten) für Einzeldrucke und Drucke mit kleinen Auflagenhöhen.
  • Perfekt für Print-on-Demand

Nachteile

  • DTG-Drucker sind ziemlich groß und benötigen viel Platz — etwas, das man beachten sollte, wenn man T-Shirts zu Hause zu drucken möchte.
  • DTG-Drucker werden immer billiger, sie sind aber momentan noch ziemlich teuer.

3. Farbstoffsublimationsverfahren

Während beim Siebdruckverfahren und beim DTG das Design auf die Oberfläche deines Stoffes aufgetragen wird, so dringen beim Farbstoffsublimationsverfahren die Farbstoffe tatsächlich in das Gewebe ein.

Dieses Verfahren beruht auf der Technik mit dem vielleicht wissenschaftlichsten Namen aller Zeiten: „die Erzeugung molekularer Bindungen".

Einfach ausgedrückt funktioniert es folgendermaßen: Das Design wird zuerst auf ein Sublimationstransferpapier gedruckt. Der Drucker verwendet dann eine handelsübliche Hitzepresse, um das Design auf das Kleidungsstück selbst zu übertragen. Die extreme Hitze bewirkt, dass der Farbstoff auf dem Papier gasförmig wird, und dieses Gas wird dann wiederum ins Gewebe übertragen und dort von den Fasern absorbiert während es abkühlt und fest wird. Der Farbstoff wird tatsächlich Teil der Gewebestruktur.

Beispiel für einen Sublimationsdrucker

Ein sublimiertes T-Shirt ausschneiden

Ein T-Shirt mit Sublimationsdruck fertigstellenBilder mit freundlicher Genehmigung von Global Orphan

Beim Farbstoffsublimationsverfahren wird das gesamte Kleidungsstück bedruckt — dadurch eignet es sich perfekt für All-Over-Druck-Designs bzw. solche Designs, die mehrere Logos benötigen. Es ist z. B. eine beliebte Wahl für Trikots von Sportteams, die Dutzende unterschiedlicher Sponsoren an den Ärmeln, am Kragen, auf Brust und Rücken haben und überall sonst kaum mehr eine weiße Fläche übrig bleibt! Wenn diese Logos gedruckt werden würden, dann müsste man für jeden einzelnen Aufdruck bezahlen — das Farbstoffsublimationsverfahren hat jedoch einen einfachen Pauschalpreis.

Dabei gilt zu beachten, dass generell deine Print-on-Demand Artikel auf das Kleidungsstück als Ganzes „sublimiert", d. h. aufgebracht werden und nicht die einzelnen Stoffbahnen bedruckt und anschließend zugeschnitten und zusammengenäht werden. Dies bedeutet, dass höchstwahrscheinlich einige Unvollkommenheiten im Design um die Nähte herum auftreten werden.

Sieh dir für weitere Informationen unseren [Artikel rund ums Thema Farbstoffsublimationsverfahren] (/blog/understanding-how-sublimation-printing-works/) an.

Vorteile

  • Unübertroffene Designmöglichkeiten
  • Drucke von Naht zu Naht — über das gesamte Kleidungsstück
  • Unbegrenzte Farboptionen ohne Aufpreis
  • Löst sich nicht ab, wird nicht brüchig und verblasst nicht
  • Perfekt für Print-on-Demand

Nachteile

  • Nur für Kleidungsstücke geeignet, die einen Polyesteranteil haben (100% Polyester oder Polyester-Mischgewebe).
  • Faltenbildung an den Nähten kann Unvollkommenheiten im Design zur Folge haben, weil die Kleidungsstücke oft als Ganzes bedruckt (d. h. sublimiert) werden und nicht die einzelnen Stoffbahnen sublimiert und anschließend zugeschnitten und zusammengenäht werden.

Ideal für: Drucke mit kleinen Auflagenhöhen; Naht-zu-Naht-Designs; Kleidungsstück mit einer großen Anzahl von Logos oder Design-Applikationen.

Beispiel für ein Sublimations-T-Shirt

Ein im Sublimationsdruckverfahren bedrucktes T-Shirt

4. Vinyl-Hitzetransfer

Beim Hitzetransfer wird ein gedrucktes Design mithilfe von Hitze und Druck auf das Papier übertragen.

Wie beim Farbstoffsublimationsverfahren wird das Design zuerst auf ein spezielles Papier gedruckt und dann unter Verwendung einer Heißpresse auf das Kleidungsstück übertragen.

Durch die Hitze wird ein Klebstoff auf einer Seite des Wachspapiers aktiviert, wodurch das Material auf dem Stoff haftet. Das Wachspapier wird dann abgezogen und das Design bleibt zurück.

Es gibt hierbei ein paar Dinge zu beachten. Erstens kann der Prozess selbst etwas dauern — sogar eine erfahrene Druckerin bzw. ein erfahrener Drucker kann durchaus 3-5 Minuten von Anfang bis Ende benötigen. Weil diese Drucke so leicht auf Hitze reagieren, ist es wirklich wichtig, darauf hinzuweisen, dass diese Drucke nicht gebügelt werden können.

Feinere Details, wie z. B. klein gedruckter Text, können Schwierigkeiten verursachen. Klein gedruckter Text muss oft innerhalb eines Hintergrundbilds oder einer Hintergrundbox untergebracht werden, wie unten gezeigt.

Vinyl-Wärmeübertragung für KleidungBildquelle

Wegen seiner Flexibilität ist der Hitzetransfer jedoch oft eine beliebte Wahl. Er ermöglicht die Übertragung vollfarbiger fotografischer Aufnahmen. Dieses Verfahren ist auch viel sauberer und weniger schmutzig als das Siebdruckverfahren.

Ideal für: Drucke mit kleinen Auflagenhöhen, die vollfarbige Designs benötigen; kühne Designs ohne feine Details/klein gedruckten Text.

Vorteile

  • Du kannst vollfarbige Bilder drucken.
  • Kostengünstig für Drucke mit kleinen Auflagenhöhen.
  • Relativ schnell ausführbar für Drucke mit kleinen Auflagenhöhen.
  • Viel sauberer als Siebdruckverfahren.

Nachteile

  • Zeitaufwendig für große Druckaufträge mit hohen Auflagen, weil es ein hoch manueller Prozess ist.
  • Druck kann „steif" und unflexibel sein.
  • Du kannst den Druck nicht bügeln — sonst schmilzt er vielleicht!
  • Feine Details, wie z. B. klein gedruckter Text, müssen oft „aussortiert" werden, anstelle sie eigenständig zu drucken. Dabei wird alles überschüssige Material von einem Design, das zugeschnitten wird, entfernt — du kannst dir vorstellen, dass es eine ziemliche Fummelei ist, wenn man winzige Dinge, wie klein gedruckten Text, bearbeiten muss.
  • Drucke sind anfällig für Verblassen und Brüchigwerden — keine so lange Lebensdauer im Vergleich zum Siebdruckverfahren.
  • Nicht geeignet für Print-on-Demand.

Beispiel für ein T-Shirt, das mit einem Vinyl-Wärmeübertrager bedruckt wird

Fazit

In der Welt der individuellen Merchandiseartikel ist „Drucken" eine Bezeichnung, die für viele unterschiedliche Verfahren und Techniken verwendet wird.

Hoffentlich hat dir dieser Artikel einen Eindruck über einige der unterschiedlichen Anwendungsarten verschafft — das richtige Verfahren auszuwählen hängt zum großen Teil von deinen Designanforderungen ab und wie viele Kleidungsstücke du drucken möchtest.

Die gute Nachricht ist, dass ganz gleich wie dein Design aussieht, es immer eine Möglichkeit gibt, es auf ein großartiges T-Shirt zu bekommen und dieses an deine Kundinnen und Kunden zu verkaufen!

Wir bieten sowohl DTG als auch das Farbstoffsublimationsverfahren für eine große Auswahl an T-Shirts und anderen Merchandiseartikel an.

Hast du Interesse, deinen eigenen Print-on-Demand T-Shirt-Shop einzurichten? Sieh dir unsere Shopify App an.